Hayingen und seine Beziehung zur Musik

 

 

 

 

Hayingen war seiner Entstehung nach in erster Linie eine Handwerkerstadt. Im Zunftbuch vom Jahr 1610 wurden 26 verschiedene Berufe aufgeführt. Herausragend unter diesen die Orgelmacher, von denen 5 Meister im 17. und 18. Jahrhundert durch ihre Werke im weiten Umkreis bekannt wurden.

 

Mit diesen Orgelmachern, den Erbauern der „Königin der Musikinstrumente“ ist Hayingen gewissermaßen als alte Pflegstätte der Musik ausgewiesen.

In einer Beschreibung des Oberamts Münsingen im Jahr 1825 heißt es: „Für die Freunde der Tonkunst ist spärlich gesorgt  (es gab damals nur 5 Orte mit   Musiken!) – Aber die Hayinger Musik ist die beste“

 

Aus weiteren schriftlichen Unterlagen ist zu entnehmen, dass 1843 in Hayingen eine der sogenannten  „Janitscharenmusiken“ (Militärmusiken) gegründet wurde. Mit zahlreichen Blas- und Schlaginstrumenten, die zum größten Teil von der Kirchenpflegeschaft angeschafft worden sind. Diese Musik spielte laut Chronik auch bei den Gottesdiensten mit.

 Um 1860 wurde wieder eine Musik in Hayingen erwähnt. Die „fidelen Hoigner Hochzeitsmusikanten“ manchmal spassig auch „Schrannenfurzer“ genannt (angeblich waren es die Schrannen, die Sitzplätze der Musiker, welche zu den rhythmischen Takten der hurtigen Polkas, Schieber und Rheinländer eigenartige Quietschtöne von sich gaben.)

Seit in Hayingen erstmals eine Musik zu hören war, ist viel Zeit vergangen. Gute Zeiten, Notzeiten kamen und gingen. Aber die Musik blieb, sie lebte weiter, unter den Dirigenten Vinzenz Traub, Herr Brecht, Josef Traub, Karl Kleß, Hans Traub. Unter der Leitung von  Josef Haible wuchs die  Stadtkapelle zu einer Größe von 33 Musikern heran. Hinzu kam noch die Jugendkapelle mit 42 Musikern unter der Leitung von Herbert Herter.

 

 

Eine sehr große Verbundenheit bestand damals mit dem Naturtheater Hayingen. Es gab kaum eine Aufführung seit 1949, wo nicht wenigstens ein Teil der Musikkapelle mitwirkte.  Das Naturtheater honorierte dies mit der Anschaffung der ersten Musikertrachten.

 

 

Aus der bis dorthin bestandenen bindungsfreien Musikerkameradschaft ist 1936, als dies zur Pflicht gemacht wurde, ein eingetragener Musikverein mit dem Namen „Stadtkapelle Hayingen“ geworden.

 

 

 

Von 1985 bis Ende 2013 war die Kapelle unter der  Leitung von Herbert Pfister.

 

 

Von Januar bis zum Frühjahrskonzert 2014 wurde die Stadtkapelle mit ihren 63 aktive Musiker/innen von der Interimsdirigentin Birgit Akamphuber geleitet. Seit 02.Mai 2014 heisst der Dirigent Arthur Lamparter.