Bericht vom Alb Bote Münsingen

Fordern und begeistern

ROSWITHA HÄBE | 28.10.2013

Volles Haus beim "Volkstümlichen Abend" der Hayinger Stadtkapelle am Samstag. Fotos: Roswitha Häbe

 

Helmut Vöhringer vom Blasmusikverband Neckar-Alb (links) zeichnete Herbert Pfister im Beisein seiner Frau Lisa, Vorsitzende der Stadtkapelle, für 30-jährige Tätigkeit mit der Dirigentenehrennadel in Gold mit Diamant und Ehrenbrief aus.

 

 

"Musikantenträume" kennzeichneten den 31. "Volkstümlichen Abend" der Stadtkapelle Hayingen in der Festhalle, in dessen Rahmen Herbert Pfister für 30-jährige Dirigententätigkeit ausgezeichnet wurde.

Bei ihrem traditionellen "Volkstümlichen Abend" brannte die Stadtkapelle Hayingen ein Feuerwerk böhmisch-mährischer Volksmusik bekannter Interpreten ab und schaffte es mühelos das Publikum in der zum "Musikantenstadl" umfunktionierten Festhalle zu begeistern. Garant für die Veranstaltung war Dirigent Herbert Pfister, der souverän die Fäden in der Hand hielt. Mit impulsiven Gesten animierte er seine Musiker, die zur Höchstform aufliefen: Flügelhörner und Trompeten tönten um die Wette, sonore Tenorhörner und Baritone, mächtige Tubisten, starke Posaunisten grundierten trefflich, klare Klarinetten und Querflöten - alles vom sicheren Schlagzeug rhythmisch in Schwung gehalten. Der musikalische Leiter, legte Leckerbissen der Volksmusik, darunter die Polkas "Musikantenträume", "Prager Gassen", "Von Freund zu Freund" und "Gruß aus Nofels" auf, die von seinen Musikern in Perfektion präsentiert wurden. Eindrucksvoll ließ das Ensemble hören, was gute Blasmusik ist, die Menschen berührt sowie den sorgenvollen "Alltagskram" vergessen lässt.

Kenner wissen, dass die überzeugende Demonstration für das Kulturgut Blasmusik auf intensiver Arbeit von Musiker und Dirigent beruht, und die Stadtkapelle Hayingen seit 28 Jahren sowie die Trachtenkapelle Bernloch inzwischen 16 Jahre lang auf Herbert Pfister als Stabsführer vertrauen. Bereits drei Jahrzehnte lang fördert er auch als musikalischer Ausbilder und Dirigent von Jugendkapellen den Nachwuchs und weckt dabei manches Mal Talente.

Dass die konsequente und erfolgreiche Jugendarbeit Früchte trägt, zeigt sich durch zahlreiche jährliche Ehrungen nach erfolgreichen D-Leistungslehrgangsabschlüssen.

Helmut Vöhringer vom Blasmusikverband Neckar-Alb würdigte Herbert Pfister für sein langjähriges Engagement und zeichnete ihn mit der Dirigentenehrennadel in Gold mit Diamant aus. "Eine Musikkapelle zu leiten ist nicht nur mit dem musikalischen verbunden, sondern hier ist viel Gefühl für die Musiker erforderlich. Fordern, fördern, führen und begeistern sind Tugenden, die ein Dirigent beherrschen sollte. Wenn das wie bei Herbert Pfister noch über einen so langen Zeitraum übereinstimmt, ist das eine großartige Leistung des Dirigenten", so Vöhringer und hob auch Pfisters ehrenamtlichen Einsatz als Landesvorsitzender der Bläserjugend Baden-Württemberg hervor.

Nach den Ehrungen genossen die Gäste, zünftig-bayrisch gestärkt, den Auftritt der "Mittleren Katastrophen-Kapelle aus Munderkingen, auch als "Majistätische Kaiser-Kapelle" bekannt. "Zur Gründung einer Bürgerwehr fehlte es der auf kameradschaftlicher Basis agierenden "MKK" vor 31 Jahren an Soldaten. Also beschlossen die uniformierten Männer, die ihre Auftritte mit "hochqualifizierten Darbietungen" nie proben, Musik zu machen, informierte Vereinsvorsitzende Lisa Pfister, die in bewährter Weise als Moderatorin durch den Abend führte. Mit Gassenhauern und Ohrwürmern aus der Schlagerszene trugen die Jungs ihren Anteil zu dem überaus geselligen und unterhaltsamen Abend bei.